Workshops

Zusätzlich zu den Keynotes bieten vier thematische Workshops Raum für in die Tiefe gehende Diskussionen und praktischen Austausch. Jeder Workshop wird von erfahrenen Fachleuten oder Organisationen geleitet und behandelt eines der vier Unterthemen der 2025 FISU World Conference – von psychischer Gesundheit im Spitzensport bis hin zur Nachhaltigkeit an Universitäten. Die Teilnehmer:innen sind eingeladen, aktiv beizutragen und gemeinsam innovative Ansätze und Lösungen zu explorieren.

Workshop: Safe Sports
Im Workshop "Safe Sports" spricht Kim Bui über die mentalen Herausforderungen, denen Sportlerinnen und Sportler unter extremem Leistungsdruck begegnen. Basierend auf ihren eigenen Erfahrungen mit Verletzungen, Essstörungen und den psychologischen Anforderungen des Spitzensports bietet sie eine authentische Perspektive zu diesen Themen. Als systemischer Coach teilt sie Strategien zur Stärkung der mentalen Resilienz und hebt die Bedeutung hervor, psychologische Unterstützung in das Training zu integrieren – um einen sichereren und achtsameren Umgang mit Hochleistungssport zu fördern.
Thema: Mentale Gesundheit und Leistung unter Druck bei Sportlern
Ort & Zeit: Donnerstag, 17. Juli, 15:15–16:30 Uhr, Pumpenhaus
Kim Bui
Kim Bui ist eine renommierte deutsche Kunstturnerin, Autorin, Trainerin und Rednerin. Im Laufe ihrer 23-jährigen Karriere im deutschen Nationalteam ist sie dreimal bei Olympischen Spielen gestartet und zwölfmal Deutsche Meisterin, was sie zu einer der langlebigsten Athletinnen im deutschen Frauen-Turnen macht. Trotz Verletzungen, darunter zwei Kreuzbandrisse, blieb sie auch im Alter jenseits der Dreißig an der Spitze des internationalen Wettbewerbs. Über ihre sportlichen Erfolge hinaus engagiert sich Bui aktiv für die Förderung des Bewusstseins für psychische Gesundheit und schöpft dabei aus eigenen Erfahrungen mit Leistungsdruck und Bulimie, die sie in ihrer Bestseller-Autobiografie "45 Sekunden" schildert. Heute bereichert sie den Sport als Trainerin, Wettkampfmoderatorin und Mitglied der IOC-Athletenkommission.
Photo Credits: Heiko Potthoff

Workshop: Nachhaltige Spitzenleistung – Vitalität und Resilienz in anspruchsvollen Rollen
Dieser Workshop untersucht, wie Vitalität und Resilienz die wesentliche Grundlage für nachhaltige Spitzenleistungen bilden – insbesondere für Trainer:innen, Schiedsrichter:innen und deren Unterstützungssysteme, die in anspruchsvollen und oft hochdruckgeladenen Umgebungen tätig sind. Durch das Verständnis der entscheidenden Rolle des Wohlbefindens lernen die Teilnehmer:innen, warum eine klare und bewusste Wohlfühlstrategie essenziell ist, um Stress effektiv zu bewältigen, den Fokus zu behalten und Erholungszyklen zu optimieren. Solche Strategien helfen nicht nur, Burnout und Verletzungen vorzubeugen, sondern fördern auch mentale Stärke und emotionale Balance – was letztlich zu höherer Produktivität, besseren Ergebnissen und nachhaltiger Beschäftigungsfähigkeit für alle Beteiligten führt. Durch praktische Übungen und Einblicke aus Esthers Erfahrung sowie ihrem Modell für Vitalität & Wohlbefinden erhalten die Teilnehmer konkrete Werkzeuge zur Stärkung der Resilienz – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Trainer:innen, Schiedsrichter:innen und Begleitpersonen, die sie unterstützen. Diese Sitzung hinterfragt gängige Annahmen, fördert langfristiges Wohlbefinden und bietet praktische Strategien, um diejenigen im Hochleistungssport besser zu unterstützen. Thema: Balanceakte – Work-Life-Balance und Resilienz bei Trainer:innen, Schiedsrichter:innen und dem Umfeld
Ort & Zeit: Freitag, 18. Juli, 10:30–11:45 Uhr, Pumpenhaus
ESTHER AKIHARY VAN NOBELEN
Esther Akihary van Nobelen ist eine ehemalige Olympiateilnehmerin und eine führende Beraterin für strategische Gesundheit und Vitalität. Mit einem starken Hintergrund im Spitzensport und in der Organisationsentwicklung spezialisiert sie sich darauf, Organisationen beim Aufbau nachhaltiger Grundlagen für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen. Von der Entwicklung von Strategien und der Erstellung von Richtlinien bis hin zur Umsetzung von Wohlfühlprogrammen und dem Coaching wichtiger Mitarbeitender arbeitet Esther eng mit HR-Teams und Projektgruppen zusammen, um gesündere, produktivere und zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen. Esthers Mission ist es, das Wohlbefinden auf eine wirkungsvolle, sichere und strukturell integrierte Weise zu verankern – was zu engagierteren Mitarbeitenden, verbesserten Leistungen und weniger Krankheitstagen führt. Als Athletin vertrat Esther die Niederlande über mehr als 15 Jahre auf höchstem Niveau. Sie ist mehrfach niederländische Meisterin im Sprint und gewann bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki eine Silbermedaille im 4x100-Meter-Staffel. 2017 beendete sie ihre Leichtathletik-Karriere und trat 2019 dem Vorstand der Koninklijke Nederlandse Atletiek Unie (Atletiekunie) bei. Heute ist sie Vizepräsidentin des Verbands.
International ist Esther Mitglied der Entwicklungskommission von European Athletics, wo sie an Initiativen rund um Führung und Athletenwohl beteiligt ist. Lokal engagiert sie sich im Beirat von Kempen in Beweging, einer regionalen Stiftung, die sich auf die Umsetzung staatlicher Ziele im Sport- und Gesundheitsbereich konzentriert.

Workshop: Nachhaltigkeit in Aktion – Innovative Ansätze aus der deutschen Hochschulsportgemeinschaft
In diesem interaktiven Workshop präsentiert der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) Best-Practice-Beispiele aus der deutschen Hochschulsportgemeinschaft mit Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit. Unter Leitung von Katharina Neumann (Leiterin Abteilung Jugend und Bildung), Lisa Jung (Projektmanagerin Gesundheit), Leon Meyer (Projektmitarbeiter Bildung & Nachhaltigkeit) und Tim Schüßler (Veranstaltungskoordinator Bildung & Gesundheit) wird erörtert, wie der Hochschulsport eine nachhaltige Transformation auf dem Campus vorantreiben kann. Die Teilnehmenden setzen sich mit erfolgreichen Projekten auseinander, die Umweltverantwortung in das studentische Leben und das sportliche Programm integrieren. Zudem regt der Workshop zur Reflexion über internationale Perspektiven und die Übertragbarkeit von Initiativen an – um die Entwicklung ökologisch widerstandsfähiger und umweltbewusster Hochschulgemeinschaften zu fördern.
Thema: Ökologische Nachhaltigkeit auf dem Campus
Ort & Zeit: Freitag, 18. Juli, 16:30–17:45 Uhr, Pumpenhaus
GERMAN UNIVERSITY SPORTS FEDERATION (ADH)
Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh), gegründet im Jahr 1948, ist Gastgeber der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games. Über 200 deutsche Hochschulen und Fachhochschulen, die rund 2,5 Millionen Studierende und 550.000 Mitarbeitende repräsentieren, sind Mitglied im adh. Der adh organisiert nationale Hochschulsportwettbewerbe, koordiniert die Teilnahme deutscher Studierender an internationalen Sportveranstaltungen, führt Bildungsprogramme und Schulungen durch, fördert Gesundheitsinitiativen und engagiert sich in Öffentlichkeitsarbeit sowie Interessenvertretung für den Hochschulsport auf nationaler und internationaler Ebene. Dabei agiert der Verband an der Schnittstelle von Wissenschaft, Forschung und Sport und setzt sich für die Weiterentwicklung des Hochschulsports ein.

Workshop: Ein inklusiver Ansatz im Hochschulsport – Den Weg nach vorne definieren
Hochschulsportprogramme dienen als wichtige Plattform für die Entwicklung von Studierenden und bieten Möglichkeiten für körperliche Aktivität, Teamarbeit, Führungskompetenzen und persönliches Wachstum. Allerdings variieren die Art und der Umfang dieser Programme weltweit erheblich: Während einige Universitäten sich auf Elite- und Wettkampfsport konzentrieren, legen andere den Schwerpunkt auf Sport für alle. Diese Vielfalt in den Ansätzen wirft bedeutende Fragen zur Inklusivität des Hochschulsports auf: Inwieweit können oder dürfen diese Programme wirklich Inklusivität fördern?
In der heutigen zunehmend vielfältigen und globalisierten Welt beherbergen Universitäten Studierende aus unterschiedlichsten Hintergründen, einschließlich Unterschiede in Geschlecht, Ethnie, Religion und Fähigkeiten. Während Sport die Kraft hat, zu vereinen und zu stärken, kann er auch unbeabsichtigt diejenigen ausschließen oder marginalisieren, die nicht den konventionellen Erwartungen oder Normen entsprechen. Daher ist es nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch essenziell für die Förderung einer gesunden und kohäsiven Campus-Gemeinschaft, sicherzustellen, dass Hochschulsport inklusiv und für alle zugänglich ist.
Diese Podiumsdiskussion möchte das Konzept der Inklusivität im Bereich des Hochschulsports erforschen und kritische Fragen im Hinblick darauf stellen, was es wirklich bedeutet, eine inklusive Sportumgebung zu schaffen. Durch wissenschaftliche Untersuchungen sowie praktische Fallstudien wird der Fokus auf die Teilnahme von Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen an Hochschulsportprogrammen gelegt. Das Panel wird von führenden Experten auf diesem Gebiet moderiert:
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (Freie Universität Berlin), Expertin für inklusive Bildung und Sport für Menschen mit Behinderungen
Assoziierte Prof. Dr. Rosa Diketmüller (Universität Wien), deren Forschung sich auf Vielfalt, Geschlecht und SafeSport konzentriert
Prof. Dr. Karin Volkwein-Caplan (West Chester University of Pennsylvania), Spezialistin für Kulturstudien und Diversität im Sport
Kim Robins (Paralympionikin, Australien), eine Elite-Radballspielerin im Rollstuhl und Fürsprecherin für Behinderteneinbindung im Sport
Die Diskussion wird von Prof. Dr. Ruth Crabtree (Sheffield Hallam University, Großbritannien) moderiert, einer international anerkannten Wissenschaftlerin im Bereich Sportmanagement und Verfechterin sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit und Inklusion im Sport.
Thema: Gesundheit und Wohlbefinden im Sport und bei körperlicher Aktivität
Ort & Zeit: Samstag, 19. Juli, 10:30–11:45 Uhr, Pumpenhaus
INTERNATIONAL COUNCIL OF SPORT SCIENCE AND PHYSICAL EDUCATION (ICSSPE)
Der Weltrat für Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererziehung (ICSSPE) ist ein weltweites Netzwerk von Organisationen und Institutionen, das sich der Förderung von Sport, Körpererziehung und körperlicher Aktivität durch Wissenschaft, Bildung und Politik widmet. Gegründet im Jahr 1958 und mit Sitz in Berlin, Deutschland, vereint ICSSPE mehr als 150 Mitgliedsorganisationen aus über 50 Ländern, darunter Regierungsstellen, NGOs und akademische Einrichtungen. Dadurch entsteht die Möglichkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Mission von ICSSPE ist es, Forschung zu integrieren, um körperliche Aktivität und Sport zu fördern, Bildung für eine verbesserte Lebensqualität und Gesundheit für alle Menschen zu vermitteln sowie Politiker:innen für aktive Lebensstile, menschliche Leistungsfähigkeit und gute Regierungsführung im Bereich der körperlichen Aktivität und des Sports zu unterstützen. ICSSPE ist führend in der globalen Bewegung, die sich für eine nachhaltige Lebensqualität für alle durch körperliche Aktivität und Sport einsetzt.