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Mentale Gesundheit im Spitzensport: Professorin Rosemary Purcell als Speakerin bei der 2025 FISU World Conference

Vom 17. bis 19. Juli 2025 wird die FISU World Conference im Rahmen der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games stattfinden – mit einem thematischen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und mentaler Gesundheit im Sport. Zu den hochkarätigen Speakerinnen gehört auch Professorin Rosemary Purcell, eine der weltweit führenden Expertinnen für mentale Gesundheit im Spitzensport. 

Wer ist Rosemary Purcell? 

Rosemary Purcell ist Professorin an der University of Melbourne und leitet dort die Forschungsabteilung für Spitzensport und psychische Gesundheit am Centre for Youth Mental Health. Zudem ist sie bei Orygen, Australiens nationalem Zentrum für Frühintervention im Bereich psychischer Gesundheit, für den Bereich Wissenstransfer verantwortlich. Sie ist ausgebildete und registrierte Psychologin, Autorin von über 170 wissenschaftlichen Fachveröffentlichungen sowie Beraterin des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). 

Ihr Forschungsinteresse gilt der Frage, wie sportliche Umfelder gestaltet werden können, um nicht nur Spitzenleistungen zu ermöglichen, sondern zugleich psychische Gesundheit zu fördern. Ein zentraler Meilenstein ist eine Publikation aus dem Jahr 2018, in der sie gemeinsam mit Kolleg:innen aufzeigte, wie mentale Gesundheit systemisch im Spitzensport verankert werden kann. „Wir haben Konzepte wie das sozio-ökologische Modell auf den Sport angewendet – mit dem Ziel, die Strukturen im Umfeld von Athleten so zu verändern, dass sie psychische Gesundheit ermöglichen, nicht gefährden“, erklärt sie. 

Von „Ordinary People“ zur internationalen Expertin 

Ihr Interesse an Psychologie wurde schon als Jugendliche geweckt – durch das Buch und den Film Ordinary People, in dem die heilende Kraft einer therapeutischen Beziehung im Zentrum steht. Diese frühe Inspiration war der Ausgangspunkt für eine beeindruckende akademische und berufliche Laufbahn an der Schnittstelle zwischen klinischer Forschung, psychischer Gesundheit und Spitzensport. 

Was erwartet die Teilnehmenden bei der FISU World Conference? 

In ihrem Vortrag auf der FISU World Conference wird Rosemary Purcell unter anderem auf folgende Themen eingehen: 

  • Wie sich die psychische Gesundheit von jugendlichen Athlet:innen im Vergleich zu nicht sportlich aktiven Gleichaltrigen verhält 

  • Wie Organisationen systematisch ein gesundes und unterstützendes Sportumfeld fördern können 

  • Was notwendig ist, damit Nachwuchsleistungssportler:innen Höchstleistungen erbringen können, ohne ihre mentale Gesundheit zu gefährden 

„Viele Spitzensportler:innen sind sehr selbstkritisch – das treibt sie an, kann aber auf Dauer auch zermürben. Hier kann Selbstmitgefühl ein Gegengewicht schaffen“, betont Rosemary. 

Ein besonderes Anliegen ist ihr die Sensibilisierung von Trainer:innen, Sportfunktionär:innen und Teams für die mentale Gesundheit junger Athlet:innen. „Wir müssen sie gezielt unterstützen – mit evidenzbasierten Methoden wie der Selbstbestimmungstheorie und moderner Kommunikation“, so Purcell. 

Der Kulturwandel im Sport 

Rosemary sieht eine positive Entwicklung im Umgang mit psychischer Gesundheit im Sport: „Immer mehr Athlet:innen erzählen ihre Geschichten und zeigen, dass psychische Herausforderungen kein Karriereende bedeuten müssen. Psychische Probleme sollten genauso behandelt werden wie körperliche Verletzungen: als etwas, das geheilt werden kann, um die volle Leistungsfähigkeit wiederherzustellen.“